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Es gibt noch viel zu tun beim 1. FC Saarbrücken

Der 1. FC Saarbrücken ist ein traditionsreicher Verein, der als Bundesliga-Gründungsmitglied auf eine beeindruckende Historie zurückblicken darf. Derzeit steht das Team von Trainer Jürgen Luginger auf dem zwölften Tabellenplatz in der 3. Liga, doch die Ansprüche sind enorm, wie nicht zuletzt der Ehrenratsvorsitzende Werner Cartarius auf der Mitgliederversammlung kommuniziert hat. Sogar Pflichtspiele gegen Teams aus Mailand und Madrid sieht er nicht als unrealistisch an. Dies bekräftigte der 78-Jährige mit der selbstbewussten Frage: „Warum sollen wir da nicht mehr hinkommen?“

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Bekanntlich sind diese Ambitionen jedoch nicht gerade realistisch, wenn man sich die derzeitige Situation beim Verein aus dem Saarland anschaut. Sportlich und finanziell gibt es erhebliche Defizite zu verzeichnen. Ein Manko hat mit Dominik Laudwein ein Vertreter aus dem FCS-Fanklub „Crusaders“ erkannt: „Der Verein ist langweilig wie nie zuvor. Die Leute kommen nicht mehr zum FC.“ Und fügt hinzu: „Man muss nur ins Stadion gehen, dann sieht man, was los ist.“ Womit er die unzureichende Zuschauerentwicklung anprangert, denn während in der letzten Spielzeit noch rund 5000 Fans in den Ludwigspark pilgerten, sind es in den vergangenen Heimspielen nur knapp 3000 Zuschauer gewesen, die sich dem sportlichen Treiben des Mittelfeldteams aus der 3. Liga aus nächster Nähe widmen wollten. Irgendwie verständlich, dass der Aufstieg bei 18 Punkten Rückstand auf einen Aufstiegsplatz abgehakt werden muss.

Auch im Leserbrief von FCS-Fan Gerd Kliebenstein wurde dies deutlich, der gegenüber der „Saarbrücker Zeitung“ geschrieben hat: „Offenbar hat die Führung ihre sportlichen Ansprüche drastisch reduziert.“ Ein zwölfter Tabellenplatz ist nach Ansicht von vielen Zuschauern deutlich zu wenig. Dennoch sind die Worte von Saarbrückens Vize-Präsident Harald Ebertz bei vielen FCS-Sympathisanten nicht gerade optimal angekommen denn Ebertz teilt auf der Mitgliederversammlung mit, dass er mit der derzeitigen sportlichen Situation nicht „unzufrieden sei.“ Auch durch solch eine Aussage steigt die Kritik der Anhängerschaft am Vorstand noch weiter, wie auch Laudwein bestätigen kann: „Es gibt derzeit eine Mauer zwischen der Führung und dem Rest des Vereins.“

Der Weggang von Sportdirektor und Identifikationsfigur Dieter Ferner, den es im Sommer 2012 nach Borussia Neunkirchen gezogen hat, sorgte für noch mehr Unruhe im gesamten Verein, da auch FCS-Boss Paul Borgard nicht richtig als Publikumsliebling taugt. Emotionen kann er nur unzureichend transportieren. Sehr schlecht gewählt war auch sein Vergleich zwischen den Organisationspannen beim DFB-Pokalspiel gegen Schalke 04 und der Love-Parade-Katastrophe 2010 in Duisburg, wo es 21 Tote gegeben hat. Seine Aussage sollte sein, dass man sich nach rund 40 Grad Hitze und zu wenig Wasser damit zufrieden stellen sollte, dass es nicht zu mehr als 64 Hitzeopfern gekommen ist, die behandelt werden mussten. Realistischer und auch cleverer war die Äußerung von Schatzmeister Dieter Weller, der auf der Versammlung für den Satz: „Ich schäme mich für dieses Spiel“ ordentlichen Applaus erhalten hat.

Ein weiteres Thema, welches in diesen Tagen intensiv diskutiert wird, ist die Stadionfrage, da das völlig veraltete Ludwigsparkstadion viele Defizite aufwirft und dringend saniert werden müsste. Ein Umbau wird angestrebt. Allerdings bleibt zweifelhaft, inwiefern die jährliche Stadionmiete in Höhe von 450.000 Euro und die erwartete Zuschauerzahl von 10.000 Fans pro Spiel eingehalten werden kann. Diese Zahlen entstammen Verantwortlichen des 1. FC Saarbrücken.

Der Stadionumbau ist für den 1. FC Saarbrücken von einer großen Bedeutung, da die Einnahmesituation im nicht mehr zeitgemäßen Ludwigsparkstadion sehr überschaubar erscheint. So gibt es im Verein erhebliche Defizite in vielerlei Hinsicht. Wichtige Elemente des modernen Fußballgeschäfts wie Fanbindung und Findung, Ticketverkauf, Catering sind beim „Stolz des Saarlandes“ sicherlich noch ausbaufähig. Sehr hilfreich könnte dabei ein professioneller Vermarkter sein, der auch in diesen Bereichen für den FCS hilfreich sein könnte. Auch wurde nach einem Bericht der „Saarbrücker Zeitung“ nun publik, dass Marketing-Geschäftsführer Sebastian Pini schon erste Gespräche diesbezüglich geführt hat. Durch die Tatsache, dass es zunehmend schwerer geworden sei, neue Sponsoren an Land zu ziehen, wurden im Geschäftsjahr 2011/12 enorme Verluste in Höhe von 1,172 Millionen Euro gemacht. Es gibt interessierte Unternehmen, die einem Investment nicht abgeneigt wären, wenn sich gewisse Bereiche im Verein verbessern würden. Leider scheint die Erfüllung dieses Wunsches derzeit nicht darstellbar. Beim 1. FC Saarbrücken kann wirklich vieles nur besser werden.

Quelle: www.saarbruecker-zeitung.de

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Kommentar von Wilfried/ Frankfurt am 03.01.2013 um 14:21 Uhr:

Es sollte beim FCS ein Abt-Leiter Fussball zuegig installiert werden u. diese Saison mit attraktivem Offensivspiel zu Ende gebracht werden. Den Fans muss eine Perspektive zur 2.Liga geboten werden. Sonst hilft auch kein neues Stadion! !

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